Hier die Artikel von 2016

 

28. Taschendiebe in Aktion

168.142 Taschendiebstähle wurden 2015 in Deutschland angezeigt, gut 7% mehr als im Vorjahr und für 2016 sieht es nicht so aus, als würde der Trend rückläufig sein. Allein im Jahr 2015 entstand durch Taschendiebstahl ein Schaden von 50,8 Millionen Euro.

 

Wenn Sie nicht dazu beitragen wollen, das diese Sorte von Trickdieben in diesem Jahr noch mehr Erfolg haben, sollten Sie gerade jetzt besonders auf Ihr Portemonnaie oder Handy achten. So sicher, wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit das große Einkaufen beginnt, nimmt auch jährlich die Aktivität der Taschendiebe zu. Je mehr Geld und Kreditkarten die Leute in den Taschen habe und je dichter das Gedränge ist, umso attraktiver ist das Geschäft dieser Gauner. Große Warenhäuser, Supermärkte und natürlich die Weihnachtsmärkte sind ihre Tummelplätze.

Taschendiebe arbeiten meist im Team. Ihr Prinzip ist die Ablenkung und Ihre Opfer sind Menschen, die es ihnen leicht machen an die Beute zu kommen. Da bleibt Jemand an der Rolltreppe plötzlich stehen, so dass Sie auflaufen und der Mann hinter ihnen zwangsläufig Sie anrempelt. Das reicht aus, um unbemerkt das Portemonnaie aus Ihrem Rucksack zu entwenden. Zwei junge Leute geben vor Selfies für ein Medienprojekt fertigen zu wollen. Während Sie, eng neben der „Fotografin“ in die Kamera lächeln, zieht ein Komplize das Portemonnaie aus Ihrer Handtasche oder entwendet den hinter Ihnen abgestellten Koffer.

Das sind nur zwei von unzähligen Ablenkmethoden, mit denen Trickdiebe Erfolg haben. Damit Sie nicht zu den Bestohlenen gehören, sollten Sie wachsam sein:

  • Bewahren Sie Geld, Kreditkarten oder Papiere möglichst in verschlossenen Innentaschen Ihrer Kleidung auf.
  • Bargeld und EC- oder Kreditkarten getrennt aufbewahren.
  • Brustbeutel oder Gürtel eignen sich besonders gut, weil die Taschendiebe keinen direkten Zugriff haben.
  • Achten Sie auch darauf, dass Ihre Handtasche stets geschlossen ist und klemmen Sie sie möglichst unter den Arm.
  • Geldbörsen gehören nicht in den Rucksack.
  • Sie sollten auch nie die Handtasche oder Geldbörse neben sich ablegen, wenn Sie bezahlen oder Ihre Ware verstauen.
  • Zur Schadensbegrenzung: Nur so viel Bargeld mit sich führen, wie man voraussichtlich benötigt.
  • Nie die PIN-Nummer auf einem Zettel notiert bei sich führen.

27. Abzocke mit Behindertenware

Alle Jahre wieder in der Vorweihnachtszeitz ist es so weit. Spendenorganisationen und solche, die sich dafür halten, appellieren an unser schlechtes Gewissen. Die Spendenbereitschaft ist groß, doch wem kann man vertrauen?

 

Zum Jahresende landen regelmäßig unaufgefordert Postwurfsendungen mit Postkarten von Mund- und Fußmalenden Künstlern in den Briefkästen. Ein Überweisungsbeleg in Höhe von 9,95€ liegt gleich dabei. Da macht sich Unsicherheit breit. So ein Schuldgefühl sagt einem, dass man das dann auch bezahlen muss … oder man fragt sich, ob man die Karten eventuell zurück schicken sollte.

Die Originale der Drucke auf den Postkarten werden tatsächlich von behinderten Künstlern hergestellt. Sie verdienen damit ihren Lebensunterhalt. Die Unternehmen, die diese Karten vertreiben sind aber in der Regel nicht, wie suggeriert wird, Hilfswerke, sondern rein kommerzielle Unternehmen. Von den geschätzten dreistelligen Millionensummen, die sie jährlich einnehmen, bekommen die Künstler nur eine Bruchteil. Sie sollten wissen, dass unbestellte Zusendungen von Behindertenwaren geringen Wertes nicht bezahlt, aufbewahrt oder zurückgesandt werden müssen.

Meine Empfehlung: Informieren Sie sich, bevor Sie spenden. Im Zweifel hilft eine Einschätzung des Deutschen Zentralinstitutes für soziale Fragen (DIZ). Das DIZ vergibt ein so genanntes „Spenden-Siegel“ an alle gemeinnützigen Organisationen, die sich einer freiwilligen Prüfung unterzogen haben. Die aktuelle Liste der Organisationen, denen das DIZ-Spenden-Siegel zuerkannt wurde, finden Sie unter www.diz.de.

Leuten, die Ihnen an der Haustür Behindertenware anbieten, sollten Sie mit Misstrauen begegnen. Behindertenwerkstätten bieten ihre Waren, wie Spielzeug, Weihnachtsschmuck oder andere Handarbeiten nicht an der Haustür an. Dafür gibt es spezielle Werkstattläden oder Basare. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe bietet diese Waren auch in einem Katalog an, der kostenlos angefordert werden kann. Etwas anders sieht es bei Blindenware aus. Die Artikel sind mit dem geschützten Zeichen für Blindenware – zwei Hände, die nach der Sonne greifen – gekennzeichnet. Es handelt sich dabei meist um Bürsten, Besen, Matten, Flecht-, Web-, Strick- Knüpf- und Häkelwaren, kunstgewerbliche Töpfer- und Keramikwaren oder Federwäscheklammern. Die Verkäufer können einen Blindenwarenvertriebsausweis vorlegen. Dieser ist braun und mit Namen und Passbild des Verkäufers versehen. Lassen Sie sich zusätzlich den Personalausweis zeigen. Betrüger haben so bei Ihnen keine Chance.

26. Kleine Läden im Visier

Geht es Ihnen auch so, dass Sie den Arbeitsplatz in einem oder sogar Ihrem kleinen Geschäft oder Ihr Büro in einem kleinen Unternehmen ein bisschen wie Ihr Zuhause ansehen? Dieses „Wie-Zuhause-Fühlen“ heißt, man denkt gar nicht daran, dass dort Jemand erscheinen könnte und einfach mal so Dinge mitnimmt, die ihm nicht gehören.

 

Trickdiebe der übelsten Art haben in ganz Sachsen-Anhalt in letzter Zeit gerade in diesem Umfeld ihr Unwesen getrieben. Ende Oktober tauchte in einem Frisörladen in Leuna ein Mann auf, der sich nach dem Preis für einen Haarschnitt erkundigte. Während des Gesprächs verdeckte er einen Teil des Tischs im Kassenbereich mit einem Bogen Papier. Weil ihm angeblich der Preis zu hoch war, verließ er den Laden mit dem Blatt Papier und dem darunter befindlichen Smartphone der Frisörin.

Am 2. November gegen 15:15Uhr betrat ein Unbekannter einen Frisörladen in der Hallstraße in Stendal, ging schnurstracks in die kleine Personalküche und war sofort wieder weg, ehe die verdutze Frisörin realisierte, was dort gerade geschah. Mit dem Mann verschwand auch das in der Küche abgelegte Handy.

Ähnlich dreist ging es zwei Stunden später in einer Boutique in Gardelegen zu. Hier betraten zwei Männer das Geschäft. Einer ließ sich von der Inhaberin beraten, der zweite ging in den Personalaufenthaltsbereich. Die Inhaberin forderte ihn sofort lautstark auf, den Raum zu verlassen – was er auch tat. Da hatte er allerdings schon das iPhone der Boutiquebesitzerin eingesteckt und ist mit der Beute verschwunden.

Drei Bespiele von vielen, die Sie anregen sollten, über Ihre Gewohnheiten am Arbeitsplatz nachzudenken. Bewahren Sie Hand- und Aktentaschen, in denen sich persönliche Wertgegenstände befinden möglichst in verschließbaren Schränken auf. Lassen Sie Handys, Portemonnaies oder Autoschlüssel nicht frei zugänglich herumliegen oder in Jackentaschen, die frei erreichbar sind. Verschließen Sie möglichst Nebenräume und achten Sie darauf, dass Unbefugte sie nicht ohne weiteres betreten können. Die Beispiele zeigen, dass sie im Ernstfall gar nicht so schnell reagieren können, wie Trickdiebe mit Ihrem Eigentum verschwunden sind. Und noch etwas: rufen Sie sofort die Polizei über 110 an, geben Sie Personenbeschreibungen und Hinweise zum Fluchtweg oder Fluchtfahrzeug durch.

25. Schlagen Sie Alarm

In Sachsen-Anhalt sind im Jahr 2015 Täter in 2.795 Fällen in Wohnungen oder Wohnhäuser eingedrungen. Allerdings blieben Ihre Handlungen in 1.183 Fällen im Versuch stecken. Ein deutliches Zeichen dafür, dass man sich gegen Einbrecher schützen kann.

 

Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für viele Menschen einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, das verlorengegangene Sicherheitsgefühl oder auch schwerwiegende psychische Folgen häufig mehr zu schaffen, als der rein materielle Schaden.

Alarmanlagen schützen Ihr Haus und können im Notfall einen Überfall schnell melden. In Wohnungen und Wohnhäusern kommen überwiegend Einbruchmeldeanlagen (EMA) zum Einsatz. Sie sollten immer als Ergänzung einer guten mechanischen Sicherung installiert werden, weil die meisten EMA einen Einbruch nicht grundsätzlich verhindern, sondern ihn nur melden. Dies sollte aber idealerweise schon beim Aufbruchsversuch, bevor die mechanische Sicherung überwunden wird, geschehen.

Um Fehlalarme zu verhindern, sollten Sie sich möglichst durch neutrale Fachleute beraten lassen. Häufig entscheiden die Kosten darüber, ob eine Alarmanlage installiert wird oder nicht. Eine Alternative ist die Installation einer drahtlos funktionierenden Anlage, die erweiterungsfähig ist. Sichert man zuerst die Einbruchsschwerpunkte wie die Terrassentür, das hintere Fenster oder Nebeneingangstüren, kann man später unkompliziert erweitern.

Ein Unternehmen aus Gommern hat eine Alarmanlage entwickelt, die über die Funktionen herkömmlicher Anlagen hinaus wichtige Informationen zum Wiederfinden des Diebesgutes und der Ermittlung des Täters liefert. Das ALARMTAB, so die Bezeichnung, lässt beim Einbruch, nach der Sofortmeldung auf das Smartphone des Hausbesitzers, im Haus ein Programm ablaufen, welches den Täter unter Druck setzt und zum schnellen Verlassen des Objektes nötigt. Die Alarmzentrale selbst, die wie ein herkömmliches Tablett aussieht, wird dabei als lohnendes Diebesgut angeboten. Über sie werden Fotos vom Täter übermittelt und sein aktueller Standort sekundenschnell festgestellt. Die Anlage gibt es mit vielen Optionen und ist, weil man bei Bedarf in die Wohnung schauen und auch reinhören kann, bevor man die Polizei informiert, nahezu „falschalarmfrei“. Bei Fragen schreiben Sie an ratgeber@volksstimme.deKennwort: Schlagen Sie Alarm!

24. Und plötzlich war das Auto weg

Da denkt man schon, man ist im falschen Film, wenn man sieht, wie einem das eigene Auto vor der Nase geklaut wird und ein Unbekannter mit dem guten Stück einfach so davon fährt.

 

 

Sie kommen meist von den britischen Inseln und entpuppen sich nach anfänglicher Höflichkeit nicht unbedingt als Gentlemans. Dachdeckerkolonnen ziehen in ländlichen Gebieten von Haus zu Haus und bieten die Reinigung des Daches, Reparaturarbeiten oder einfach nur eine Überprüfung des Dachstuhls zu „Schnäppchenpreisen“ an. Wer sich darauf einlässt, tappt in eine Kostenfalle und bezahlt zudem meist noch Leistungen von schlechter Qualität.

Nach einer Prüfung des Dachs werden häufig eine Hand voll morschen Holzes oder vermeintliche Holzwürmer in Sägemehl (die tatsächlich Mehlwürmer aus der ZOO-Handlung sind) gezeigt, um einen nicht erforderlichen Reparaturauftrag zu bekommen. Will der Hausbesitzer sich nicht auf einen Auftrag einlassen, wird schon mal damit gedroht, den Mangelzustand der Gebäudeversicherung zu melden. Dies habe dann angeblich die Folge, dass es bei Unwetterschäden kein Geld gibt.

 

Bei Herrn R. ließen die Dachdecker beim Kärchern Wasser unter die Ziegel laufen, so dass es im Haus von der Decke tropfte. Damit begründeten Sie eine größere erforderliche Reparatur. Plötzlich tauchten zehn Arbeiter auf der Baustelle auf, schleppten jede Menge Dämmmaterial an und hatten ruck zuck das Halbe Dach abgedeckt. Von den vereinbarten 1200€ war der Preis nun auf 5000€ gestiegen. Von der Situation völlig überrumpelt stoppte Herr R. die Arbeiten und zog einen regionalen Dachdecker hinzu. Letztendlich zahlte er 2200€ für schlechte Arbeit, nur um die finsteren Gesellen los zu werden, die unmissverständlich zum Ausdruck brachten, dass sie Ärger machen würde, wenn nicht bezahlt wird.

 

Sie sollten bei reisenden Handwerkern einiges beachten:

  1. Lassen Sie grundsätzlich Vorsicht walten. Im Fall einer Reklamation stehen diese Handwerker nicht mehr zur Verfügung.
  2. Fordern Sie ein schriftliches, verbindliches Angebot ein, das eine Preiserhöhung während der anstehenden Reparatur ausschließt.
  3. Lassen Sie sich die genaue Anschrift der Firma geben und den Ausweis des Verantwortlichen zeige (Namen notieren). Prüfen Sie im Internet oder lassen Sie sich Auskünfte über das Unternehmen von der Handwerkskammer geben.
  4. Sollten Sie mit überzogenen Forderungen konfrontiert werden oder die Handwerker setzen Sie mit Drohungen unter Druck, informieren Sie die Polizei über 110.
  5. Vermeiden können Sie all diese Probleme, wenn Sie sich von vornherein an regionale Handwerker wenden.

23. Das Paket für den Nachbarn

In Bernburg vereitelte eine aufmerksame Paketzustellerin eine Straftat. Sie sollte ein Handy bei einer bestimmten Adresse abgeben, wurde aber vor dem Haus durch einen Mann, der sich als vermeintlicher Empfänger ausgab angesprochen. Da ihr die Situation nicht geheuer vor kam, verweigerte sie die Herausgabe, woraufhin der Mann verschwand.

 

 

Kein Einzelfall, wie sich später herausstellte. Die Täter bestellen Handys oder Heimelektronik und geben als Empfangsadresse real existierende Personen an. In unserm Fall gab es die Familie tatsächlich. Sie hatten aber nie ein Handy bestellt und verweigerte die Annahme. In anderen Fällen suchten die Täter nach leerstehenden Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, beschrifteten leere Briefkästen mit fingierten Namen und bestellten per Internet Waren, die sie an diese Adresse schicken ließen. Kommt die Paketsendung an und der Zusteller findet die Wohnung nicht oder klingelt vergeblich an der verschlossenen Tür, bittet er in der Regel einen Nachbarn, die Sendung entgegen zu nehmen. In den Briefkasten mit dem fingierten Namen des Empfängers hinterlegt er ein Formular mit dem Hinweis, bei wem die Paketsendung abgegeben wurde. Nach einigen Tagen taucht dann dort der Betrüger auf, erzählt, dass er ein neue Meter sei, bedankt sich für die Entgegennahme des Paketes und verschwindet damit auf nimmer Wiedersehen.

Nun ist man als Nachbar, der von der betrügerischen Absicht des Bestellers keine Kenntnis hat, weder zivil- noch strafrechtlich verantwortlich. Ärger gibt es dennoch. Nicht selten kommen die Versandunternehmen bei ihren Recherchen nach dem Besteller auf den Namen des annehmenden Nachbarn und machen Ansprüche geltend. Da gibt es dann viel Schreibkram, um die Situation zu erklären und bei einer Anzeige durch das Unternehmen bleibt eine Vorladung zur Polizei meist nicht aus. Um diesem Ärger aus dem Weg zu gehen, nehmen Sie nur Pakete an für Nachbarn, die Sie persönlich kennen. Bei unbekannten Personen, die das Paket abholen wollen, lassen Sie sich den Ausweis zeigen und notieren die Personalien. Bleiben Sie dann aber auch konsequent, selbst wenn der Abholer eine noch so plausible Erklärung dafür abgibt, dass er sich nicht ausweisen kann.

22. Dachdeckerkolonnen zocken ab

Eigentlich fing es ganz harmlos an. Ein vermeintlicher Handwerker bot Herrn R. an, die Dachziegeln des schon in die Jahre gekommenen Hausdachs zu reinigen und zu versiegeln. Was nach einem lukrativen Angebot aussah, entwickelte sich zu einem Horrorszenario. Was tun, wenn Handwerker unangemeldet an der Tür klingeln?

 

Genau diese Szene erlebte eine Frau in einem kleinen Ort nahe der Landeshauptstadt. Vor ihren Augen stieg eine fremde Frau in das Fahrzeug, startete den Motor und fuhr über die B1 in Richtung Magdeburg. Schnell informierte die Bestohlene die Polizei und die leitete umgehend eine Fahndung ein. Mit Funkstreifenwagen und einem Hubschrauber wurde nach dem entwendeten Auto gesucht. Mit Erfolg. Das Fahrzeug wurde in der Nähe eines Fitnesscenters entdeckt und Polizeibeamte fanden auch die Diebin. Die 40-Jährige war gerade dabei etwas für ihre Kondition und gegen überflüssige Pfunde zu tun. Nun ja, dieses Training musste sie unfreiwillig unterbrechen. Auf Befragen gab sie an, dass sie im Besitz des Zweitschlüssels für das gestohlene Auto ist. Einen Führerschein besaß sie nicht. Und tatsächlich war der Eigentümerin vor einige Zeit der Schlüssel abhanden gekommen. Wie die dreiste Diebin in den Besitz des Schlüssels gekommen ist musste noch geklärt werden.

Tatsächlich spielt oft leichtsinniger Umgang mit Fahrzeugschlüsseln beim Diebstahl von PKW eine Rolle. Da werden die Schlüssel unbeaufsichtigt in Büroräumen auf den Tisch gelegt, in frei zugänglichen Taschen aufbewahrt oder sie liegen zuhause liege, für jeden Besucher sichtbar, im Flur auf einer Ablage. Der Klassiker ist aber das Aufbewahren von Schlüsseln in Jacken- oder Manteltaschen, die in einer Gaststätte am Garderobenhaken hängen. Leute mit einem gestörten Verhältnis zum Eigentum Anderer tasten schnell mal die Kleidungsstücke an der Garderobe ab und schon ist der Autoschlüssel weg. Der Dieb braucht dann nur noch in der nähern Umgebung der Gaststätte ein paar mal den Schlüsselsensor betätigen und schon signalisieren ihm die Blinkleuchten eines Fahrzeuges, das es bereit ist, mit ihm davon zu fahren.

Also denken Sie daran. Den Schlüssel immer schön am Mann oder der Frau behalten. Wird ihnen das Auto gestohlen, weil sie leichtfertig mit dem Schlüssel umgegangen sind, zahlt die Versicherung nicht.

21. Tatort Friedhof

Eigentlich sollten sie Orte des Friedens sein, die Friedhöfe in unserem Land aber immer wieder werden Momente des Gedenkens durch Diebe empfindlich gestört.

 

 

Monika H. aus Bitterfeld kann es kaum fassen.Als ob die Trauer um ihren Mann nicht schon genug des Kummers wäre, wurde die 75-Jährige auch noch am Grab um Portemonnaie und Schlüssel bestohlen. Während der Grabpflege auf dem Friedhof in der Friedensstraße ließ sie Ihre Tasche kurze Zeit unbeaufsichtigt liegen. Den Verlust bemerkte sie erst später. Da der Täter auch ihre Schlüssel mitgenommen hatte, kamen zu dem materiellen Schaden noch Kosten für den Einbau eines neuen Schlosses in ihre Wohnungstür. Zweifellos nutzen Diebe die Einsamkeit auf Friedhöfen skrupellos aus und finden als Opfer meist ältere Menschen, die kaum eine Chance haben die meist jungen Täter zu verfolgen. Wer seine Tasche unachtsam ablegt und dann Opfer eines Diebstahls wird, hat keine Chance, den Schaden ersetzt zu bekommen. Anders sieht es aus, wenn Täter ihren Opfern die Tasche mit Gewalt entreißen oder sie durch Drohungen zur Herausgabe der Tasche auffordern. Diese Taten werden als Raub oder räuberische Erpressung eingestuft und der Schaden ist von der Hausratversicherung gedeckt. In jedem Fall sollte eine Anzeige erstattet und möglichst gleich nach dem Vorfall die Polizei über Notruf informiert werden. Hinweise zur Personenbeschreibung eines Verdächtigen oder eines verwendeten Fahrzeuges helfen den Polizeibeamten bei ihrer Ermittlungsarbeit. Sie sollten auch die Friedhofsverwaltung verständigen. Am besten allerdings ist es, wenn Sie Ihre Wertgegenstände und Schlüssel am Körper tragen und so den Dieben keine Chance geben.

20. Falschgeld im Umlauf

Der neue 50er ist da und er ist schwerer zu fälschen als der alte Schein. Für Geldfälscher heißt das, ihren Vorrat an gefälschten alten Scheinen unter die Leute zu bringen. In den vergangene Wochen hat das im Salzlandkreis mehrfach geklappt.

 

 

Im Jahr 2015 stieg in Deutschland die Zahl der gefälschte EURO-Scheine im Verhältnis zum Vorjahr um 51 Prozent. An Sachsen-Anhalt ging dieser Trend vorbei. 2015 wurden Falsifikate im Wert von 51.000€ sichergestellt, was einen Rückgang von 15 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Mit 45 Prozent liegt hier der falsche 20er an der Spitze, gefolgt vom 50-EURO-Schein mit 42 Prozent. Bundesweit kamen auf 10.000 Einwohner 12 Fälschungen, in Sachsen-Anhalt waren es fünf. Das Auftauchen von Fälschungen im Salzlandkreis zeigt, dass sich ein Blick auch auf die Sicherheitsmerkmale der alten Scheine lohnt.

Das sollten Sie bei alten Scheinenbeachten

Fühlen: EURO-Banknoten sind aus Baumwollfasern hergestellt. Sie haben eine griffige, charakteristische Struktur. Auf der Vorderseite befindet sich oben links neben dem Geldwert ein Balken. Wenn Sie mit dem Fingernagel darüber fahren, fühlen Sie eine Riffelung.

Sehen: Das Wasserzeichen ist bei Gegenlicht gut zu erkennen. Die darunter befindliche Geldwertzahl erscheint ganz hell. Dies geschieht, weil das Papier an diesen Stellen dünner ist. Bei Fälschungen kommt es nicht zum Durchschimmern. Legen Sie den echten Schein auf einen schwarzen Untergrund, schimmert die Faber besonders bei der Wertzahl durch.

Kippen: Im Hologramm (beim 5er, 10er und 20er ein silberner Streifen) wechseln je nach Betrachtungswinkel das €-Zeichen und die Wertzahl der Banknote. Im Hologramm des 50er wechselt die Wertzahl mit einem Architekturmotiv. Auf der Rückseite wechselt die große Wertzahl von einem Olivgrün in ein Purpurrot.

Elektronische Geräte für Falschgelderkennung helfen wirkungsvoll in Geschäften. Die Prüfung sollte aber nicht erst beim 50er beginnen. Für Kunden ist Blick auf das ausgehändigte Wechselgeld ratsam. Sollten Sie Zweifel haben, prüfen Sie genauer nach und reklamieren Sie den Schein umgehend. Sind Sie der Meinung es handelt sich um Falschgeld, informieren Sie sofort die Polizei über 110. Wer Falschgeld in seinem Portemonnaie hat und dies bewusst weiter verbreitet, macht sich strafbar.

19. So sichern Sie Ihr Navi

6258 Fahrzeugeinbrüche registrierte die Polizei 2015 in Sachsen-Anhalt. Das sind 809 mehr als noch vor vier Jahren. Ein alarmierender Anstieg, der vielen Betroffene Ärger und materielle Verluste brachte. Wer geeignete Gegenmaßnahmen trifft, ist den Dieben nicht hilflos ausgeliefert.

 

 

Kleine Ganoven, die ihre Rauschgiftsucht finanzieren wollen, suchen sich, genau wie organisierte Banden, die zu Einhunderttausenden auf den Straßen geparkten PKW für ihre Beutezüge aus. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen besteht in der Tatbegehungsweise und im Diebesgut. Während die Einzeltäter es auf Gegenstände, die im Auto abgelegt sind und auf mobile Navis abgesehen haben, sind die organisierten Banden hinter hochwertigen, fest eingebauten Navigationssystemen her.

Wer darauf achtet, dass keine Handtaschen, Handys oder andere wertintensive Gegenstände sichtbar im Auto liegen bleiben – und dabei meine ich auch die kurzzeitig „gut versteckte“ Tasche unter dem Sitz, während schnell einmal das Kind in den Kindergarten gebracht wird – der vermeidet, das Gelegenheitsdiebe zuschlagen. Dazu gehört auch das mobile Navi. Die Halterung an der Frontscheibe oder auch nur der Abdruck dieser Haltung signalisieren, dass im Handschuhfach ein Navi liegt. Es macht wenig Mühe die Scheibe einzuschlagen und schnell mal nachzuschauen.

Fast jedes neuere Auto ist mit einer Alarmanlage ausgerüstet. Stellt sich die Frage, warum es Tätern trotzdem gelingt Sachen aus dem Auto zu stehlen und sogar das Navi auszubauen, ohne dass sie bemerkt werden. Ganz einfach: Die meisten Alarmanlagen reagieren nur, wenn eine der Türen geöffnet wird. Die PKW-Einbrecher schlagen aber nur die Seitenscheibe ein, beugen sich ins Fahrzeug, klauen was sie schnell ergreifen können oder bauen das Navi aus ohne dass sie die Tür öffnen und der Alarm ausgelöst wird.

Abhilfe schafft eine Ultraschall Innenraumüberwachung. Mit dem Verschließen des Fahrzeuges baut sich über einen Sensor per Ultraschall eine Innenraummessung auf. Werden durch das Einschlagen einer Scheibe diese Parameter verändert, löst sofort der optische und akustische Alarm aus. Für den Täter bedeutet das ein erhöhtes Risiko und er verlässt in der Regel fluchtartig den Tatort ohne Diebesgut. Bei einem Navidiebstahl zahlt die Versicherung, wenn Sie eine Teilkasko haben, oft nur den Zeitwert. Das eigeschlagene Fenster wird voll bezahlt. Es lohnt sich also.

18. Falsche Polizisten

Was tun, wenn ein als Polizist getarnter Betrüger vor der Tür steht und in die Wohnung gelassen werden möchte? Leser Peter Fischer aus Schönebeck fragt:“Was kann ich tun?“

 

 

Opfer falscher Polizisten werden häufig Menschen, die aus ihrer Lebenserfahrung heraus Respekt vor den staatlichen Ordnungshütern haben. Wenn jemand mit seriöser Miene vor der Tür steht und behauptet, er sei von der Polizei, wagen sie kaum, Bedenken anzumelden. Falsche Polizisten sind in der Lage ihre Opfer wortgewandt einzulullen.

Die Betrüger machen mitunter reiche Beute, nicht wenige haben Bargeld zuhause. Sie sollten, wenn jemand behauptet er sei Kriminalbeamter, einen kühlen Kopf behalten und ein paar Dinge hinterfragen: Lassen Sie sich den Dienstausweis zeigen und vergleichen Sie das Foto. Lesen Sie sich den Namen genau durch. Sagen Sie höflich, dass Sie noch nie einen Dienstausweis der Polizei gesehen haben (der sieht in jedem Bundesland anders aus) und Sie deshal den Führerschein oder den Personalausweis zum Vergleich sehen möchten. Wenn Sie dort den gleichen Namen finden, wie auf dem Dienstausweis, dann ist der Besucher mit großer Wahrscheinlichkeit ein echter Polizist. Sie können zudem bei der zuständigen Polizeidienststelle anrufen und nachfragen, ob es diesen Kollegen gibt. Aber Vorsicht, der Mann vor der Tür kann Ihnen gern seine Dienststelle nennen, die Telefonnummer sollten Sie sicherheitshalber aus dem Telefonbuch heraussuchen.

Natürlich funktioniert dieses Vorgehen nicht, wenn Gefahr im Verzug ist. Da gilt es für die Betroffenen, erst einmal die Maßnahme auszuhalten und anschließend die Legitimation einzufordern.

17. Einschleichdiebe

Kein Einbruch und doch Schmuck im Wert von 3.000€ weg! Dass so etwas geht, musste Ende Mai ein Ehepaar aus Salzwedel erfahren. Während die Bewohner im Garten waren, hat sich ein Dieb durch eine offene Tür ins Haus geschlichen und unbemerkt den Schmuck gestohlen.

 

 

So viel Dreistigkeit ist kaum vorstellbar und doch passiert es gerade in den warmen Monaten immer wieder. Die Gartenarbeit muss erledigt werden und da hat man in jeder Ecke des Grundstücks zu tun. Mal vor dem Haus, mal auf der Rückseite. Da muss die Harke aus dem Schuppen geholt und zwischendurch noch das Kartoffelwasser in der Küche aufgesetzt werden. Es geht rein und raus, hin und her und auf die unverschlossenen Türen achtet keiner. Genau diese Situationen nutzen sogenannte „Einschleichdiebe“ aus. Sie beobachten Grundstücke, in denen Personen im Garten beschäftigt sind und betreten das Haus unbemerkt durch die offen stehende Terrassentür oder nur eingeklinkte Eingangs- oder Nebentüren. Im Haus können sie dann unbemerkt die Räume nach Bargeld oder Wertgengenständen durchsuchen. Werden sie entdeckt, haben sie schnell eine Legende parat und fragen nach einer Person, die sie angeblich suchen. Jetzt, wo Sie wissen wie es passiert, fangen für mich die Schwierigkeiten an. Ich kann Ihnen nicht ernsthaft raten, während Sie auf Ihrem Grundstück sind immer alles schön verschlossen zu halten und für jeden Weg ins und aus dem Haus alles hinter sich abzuschließen. Das ist weltfremd und keiner würde das auf Dauer durchhalten. Aber ein paar Dinge sollten Sie dennoch beachten: Eine verschlossene Gartentür hält am Tage Einschleichdiebe fern. Wenn sie im Garten hinter dem Haus zu tun haben, dann wäre eine geschlossene, mit Knauf versehene Eingangstür nicht schlecht. Und wenn Sie dann noch das Schlüsselbund nicht im Schloss stecken lassen, haben Sie dem Einschleichdieb meist schon seine Chance genommen. Da wäre noch ein Tipp zur Schadensbegrenzung. Deponieren Sie Ihre Handtasche mit Portemonnaie und EC-Karte nicht griffbereit im Hausflur. Sollten Sie auf Ihrem Grundstück oder beim Nachbarn Personen sehen, die Ihnen verdächtig vorkommen, dann sprechen Sie diese an und informieren sie die Polizei. Aufmerksamkeit lohnt sich – und das schon deshalb, weil beim Einschleichdiebstahl die Versicherung nicht zahlt.

16. Falscher Polizist am Telefon

Die Maschen, mit denen Gauner an das Geld anderer Leute kommen wollen, sind an Fantasiereichtum kaum zu überbieten. Um ihre Legenden, mit denen sie die potentiellen Opfer einwickeln glaubhaft zu gestalten, geben sie sich auch schon mal als Polizisten aus.

 

 

Wie sich das praktisch anfühlt, konnte eine Frau aus Möser vor wenigen Tagen erleben. In den späten Abendstunden erhielt sie einen Anruf von einem Herrn „Schrader“, der sich als Polizeibeamter vorstellte. Er erklärte wortreich, dass die Polizei bei der Aufklärung vieler Fällen auf die Mithilfe der Bürger angewiesen ist. Weil er wisse, dass die Angerufene eine vertrauensvolle Person sei, bat er sie um ihre Mithilfe bei der Überführung einer Betrügerin. Das angesprochene Thema sei sehr sensibel und bedürfe absoluter Diskretion. Nach seinen Angaben gebe es in der Sparkasse Möser „unlautere Dinge“ und die Verhaftung einer Sparkassenangestellten stehe unmittelbar bevor. Dazu müsse aber von einer Vertrauensperson konspirativ eine Abhebung von mehreren Eintausend EURO vorgenommen werden, um dabei Details der unlauteren Praxis dieser Mitarbeiterin in Erfahrung zu bringen. Genau das sollte die Angerufene tun. Da sie aber von dieser Aktion nicht überzeugt war, meldete sie Zweifel an und beendete das Telefongespräch. Als kurze Zeit später wieder das Telefon klingelte und nun ein Herr „Wichmann“, angeblich auch von der Polizei, ihr Details des Vorhabens mitteilen wollte, informierte die Möseranerin die echte Polizei.

Richtig gehandelt! Natürlich war das nur ein übler Trick. Die Täter fordern ihre Opfer auf, das abgehobene Geld per Western Union Bank an eine Adresse, meist im Ausland, zu schicken oder sie verabreden die persönliche Übergabe des Bargeldes. In allen Fällen wird für die „Mithilfe bei der Polizeiaktion“ ein Geldbetrag über mehrere Einhundert EURO zugesagt. Nicht alle haben so gehandelt wie die Frau aus Möser und sind auf diese Weise ihr Geld los geworden. Sie sollten wissen, dass die Polizei niemals Bürger bittet, für sie konspirative Geldabhebungen vorzunehmen. Wenn Sie einen Anruf von einem vermeintlichen Polizisten bekommen, der Ihnen eigenartig vor kommt, dann rufen Sie bei der Polizei an und fragen nach – aber bitte eine Telefonnummer wählen, die Sie aus dem Telefonbuch haben. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass bei der Sparkasse Möser keine „unlauteren Dinge“ passiert sind und auch nie beabsichtigt war eine Mitarbeiterin zu verhaften.

15. Der Job als Verkaufsmanager

Geschäfte über ebay können für Verkäufer und Käufer attraktiv sein. Wer aber von Fremden einen Job angeboten bekommt, den er gegen eine Provision für sie über ebay abwickeln soll, der sollte auf der Hut sein. Schnell steckt man in einer Falle, die jede Menge Ärger bringt.

 

 

„Verkaufsmanager für Unternehmen aus Dubai gesucht“ –

stand in einer Internet-Job-Börse. Und weil vermerkt war, dass keine Spezialkenntnisse erforderlich sind, meldete sich eine 30-jährige arbeitslose Frau bei dem Inseraten. Der erklärte ihr, dass sie als selbstständige Unternehmerin einen Account bei ebay eröffnen müsse und über diesen hochwertige, aus Dubai gelieferte LCD-Fernseher versteigern solle. Für die Versteigerung der Geräte, die der Unternehmer angeblich per Schiff geliefert bekam, stellte er seiner neuen Mitarbeiterin 15% Provision in Aussicht. Die Lieferung der Fernseher an die Bieter wollte der „Chef“ selbst übernehmen. Das Interesse für die Fernseher war enorm. Die Geräte gingen, wie zu erwarten war, schnell weg und die Kunden überwiesen insgesamt knappe 13.000€ auf das Konto der 30jährigen. Dieses Geld, abzüglich der 15% Provision, übergab die Frau einige Tage später in einem Café ihrem Geschäftspartner.

Das war dann auch das erste und letzte Mal, dass sie ihn zu sehen bekam. Die nächsten Herren, die sie kennen lernte, waren von der Kriminalpolizei. Ihr sauberer Geschäftspartner hatte nie Kontakte nach Dubai und auch nie die Absicht, Fernseher an die Käufer zu schicken. Das ist schon etwas tragisch, denn Ansprechpartner für das fehlende Geld war nun erst einmal die 30jährige.

In diesem Fall hätte es gereicht, wenn die Frau vor Geschäftsaufnahme einen Blick auf den Ausweis ihres neuen Partners geworfen hätte. Ich bin mir sicher, dass der Betrüger seine Masche nicht abgezogen hätte mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass seine ahnungslose Partnerin auf einem Zettel seine Personalien notiert hat.

14. Der Trick mit dem Zentralen Gewerberegister

Sie ist nicht ganz neu, die Masche mit dem Eintrag in einem Online-Gewerberegister. Betroffen sind meist kleine und mittelständige Unternehmer die schnell mal unter ein zugeschicktes Formular eine Unterschrift setzen, ohne das Kleingedruckte zu lesen und so in eine Abo-Falle geraten.

 

 

Online-Branchenunternehmen versenden unaufgefordert an Unternehmen Schreiben, die von der Aufmachung her den Eindruck erwecken, offizielle behördliche Mitteilungen zu sein. In aktuell in Sachsen-Anhalt auftretenden Fällen suggeriert ein vermeintlich amtliches „Zentrales Gewerberegister“, dass nach bestehendem Recht eine Registrierung mit gültiger Steuernummer oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer erforderlich sei. Das mag schon sein, gilt aber für das zugeschickte Schreiben nicht, denn die Eintragung in dieses Register ist freiwillig und dient eigentlich nur dem Gewinn der Betreiber des Registers.

In einem Fließtext wird auf viele Paragraphen und steuerrechtliche Bestimmungen hingewiesen, die zwar korrekt sind, mit dem eigentlichen Zweck des Schreibens aber nichts zu tun haben. Sie dienen nur zur Verwirrung und bezwecken, dass man die entscheidende, irgendwo eingefügte Bemerkung, dass es sich hier um eine „nicht amtliche, kostenpflichtige Eintragung“ handelt, übersieht. Wer dieses Schreiben unterzeichnet zurück sendet, hat formell einen Zweijahresvertrag mit jährlichen Kosten von ca. 400€ abgeschlossen.

Wer noch kein Geld überwiesen hat, hat gute Chancen um die Zahlung herum zu kommen. Je nach Gestaltung des Schreibens kann im Falle eines Rechtsstreites das Zustandekommen eines Vertrages in Zweifel gestellt werden oder eine Anfechtung wegen arglistiger Täuschung erfolgen. Ist das Geld bereits überwiesen worden, sind die Aussichten dafür, dass man es zurück bekommt eher schlecht.

Ich empfehle Ihnen für solche Fälle

  • bei jedem Schreiben, das Sie unterschrieben an den Absender schicken, gründlich das Kleingedruckte durchzulesen
  • im Rechnungsfall nicht zu zahlen und möglichst einen Rechtsbeistand bei weiteren Forderungen hinzuzuziehen
  • per Einschreiben zu erklären, dass kein Vertragsverhältnis besteht
  • nicht von Schreiben eines Inkassounternehmens einschüchtern zu lassen
  • nicht telefonisch mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten und auf vermeintlichen Rabat einzulassen
  • Informieren Sie sich im Internet über das Unternehmen, bevor Sie unterzeichnen.

13. Betrügereien über falsche Onlineshops

Da wurden so einige Kunden in der gesamten Bundesrepublik mit Recht sauer, als sie Waren in einem vermeintlich Magdeburger Onlineshop kaufte, brav bezahlten und trotzdem die gewünschten Artikel nie bekamen.

 

 

Für ihr dubioses Geschäft mit einem Fake Shop nutzten die Betrüger real existierende Daten einer tatsächlich vorhandenen Magdeburger Firma und täuschten so auf ihrer gefälschten Internetseite vor, dass es sich um eine reguläre Plattform handeln würde. Damit hatten sie Erfolg bei vielen Kunden, die für bestellte Haushaltgeräte und Heimelektronik Tausende EURO auf ein Konto im Ausland überwiesen und ihre Ware nie erhielten. Mit den gefälschten Internetseiten, die teilweise Kopien echter Seiten sind, gewinnen die Betrüger Vertrauen bei den Onlinekäufern und bewegen sie durch besonders günstige Lockangebote zum Kauf.

Beim Onlinekauf sollten sie einige Dinge beachten:

Keine Spontankäufe: Vergleichen Sie das Angebot mit anderen Anbietern. Super Schnäppchenangebote sind oft ein Zeichen für Betrug, also immer erst informieren, bevor Sie einen Artikel in den Warenkorb legen.

Informationen einholen: Suchmaschinen helfen Ihnen schnell herauszufinden, ob andere auf das Unternehmen schon hereingefallen sind.

Verbraucherzentrale anrufen: Kommen Ihnen die Praktiken von Onlineshops verdächtig vor, dann erkundigen Sie sich bei einer Verbraucherzentrale.

Kostenfreie Programme nutzen: Z.B. „Abzockschutz“ ist ein Programm, das die bekanntesten Fake-Shops im Internet aufgelistet hat und sie warnt, wenn sie eine dieser Seiten besuchen.

Sicherer Zahlungsweg: Am sichersten ist der Kauf auf Rechnung, die erst bezahlt wird, wenn die Ware angekommen ist. Überweisen Sie Ihr Geld, ist es in der Regel weg. Bei Lastschriftverfahren können Sie die Abbuchung noch nach einigen Tagen stornieren. Unbedingt abraten möchte ich Ihnen vor Geldtransfer per Western Union, Bitcoins, Paysafe oder Ukash.

Eine Grundregel hilft: Sollten Sie an irgend einer Stelle Ihres beabsichtigten Onlinekaufs ein komisches Bauchgefühl haben, dann lassen Sie die Finger davon und wenden sich an einen Händler vor Ort.

12. Trickdiebe in der Wohnung

Wie riskant es ist, Fremde in die Wohnung zu lassen, musste Mitte März eine Frau aus Ausleben schmerzvoll erfahren. Eine unbekannte Frau klingelte an der Tür und bat um einen Kugelschreiber. Als sie die Wohnung verließ, verschwand mit ihr auch eine Kassette mit Bargeld.

 

 

Was sich in dem kleinen Dorf im Salzlandkreis abspielte, ist ein Klassiker bei Trickdiebstählen in der Wohnung. Als die Bewohnerin in ihr Wohnzimmer ging, um einen Kugelschreiber zu holen, folgte ihr die Unbekannte und verwickelte sie in ein Gespräch. Durch die nur angelehnte Eingangstür konnte eine zweite Frau heimlich hineingelangen und die Geldkassette stehlen.

Das Prinzip ist immer das gleiche, nur die Forderungen wechseln. Da wird um einen Briefumschlag gebeten, i dem für den Nachbarn etwas hinterlegt werden soll, oder um ein Glas Wasser gebeten. Andere müssen dringend zur Toilette oder täuschen eine Schwangerschaft vor und bitten um Hilfe. Manche geben sich auch als Paketdienst aus und müssen für ein Paket des Nachbarn in der Wohnung noch einen Zettel ausfüllen. Alles nur mit dem Ziel, Sie in der Wohnung abzulenken und einem Mittäter die Gelegenheit für eine Suche nach Wertsachen zu geben.

Da drängt sich die Frage auf, ob man Fremden gegenüber noch freundlich oder hilfsbereit sein kann. Die Antwort ist ein altes „Ja“. Lassen Sie die Hilfesuchenden jedoch immer vor der Tür warten und schließen Sie die Tür hinter sich.

11. Kleine Spende großer Schaden

Wie Trickdiebe die Gutmütigkeit Spendenwilliger schamlos ausnutzen, mussten Bewohner verschiedener Orte in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Wochen schmerzvoll erfahren. Beim Übergeben kleinerer Summen stahlen die Profis unbemerkt Geldscheine aus den Portemonnaies ihrer Opfer.

 

 

Sie gehören zu den „reisenden Tätern“, die Trickdiebe, die schon seit einiger Zeit ihr Unwesen in unserer Region treiben. Kurz hintereinander schlagen sie ein- zweimal zu und verschwinden am selben Tag noch an den nächsten Ort. Mit Vorliebe stehen sie in der Nähe von Supermärkten oder anderen Einkaufseinrichtungen. Kunden, die das Geschäft verlassen und gerade ihr Portemonnaie verstaut haben, werden angesprochen. In Gardelegen wurde ein 79jähriger mit Gebärden von einer Frau aufgefordert, eine geringe Summe  für den Gehörlosenverband zu spenden. Er gab etwas Kleingeld und stellte später fest, dass ihm 100€ aus dem Portemonnaie fehlten. In Nienburg gab eine Frau vor, Spenden für taubstumme Kinder zu sammeln. Eine Rentnerin gab ihr 2€ und bemerkte Stunden danach erst, dass ihr 200€ aus dem Portemonnaie entwendet wurden. Ähnlich ging es einem 77jährigen aus Schönebeck. Eine Frau sprach ihn an, hielt ihm eine Spendenliste hin und bat um etwas Kleingeld. Nachdem er sich eingetragen hatte übergab er 2€. Die Frau umarmte ihn aus vermeintlicher Dankbarkeit überschwänglich und entfernte sich. Bei dieser Gelegenheit hatte sie 70€ in Scheinen gleich einmal als zusätzliche „Spende“ mitgehen lassen. In allen Fällen werden die Täterinnen als südländisch aussehende Frauen mit ausländischem Akzent, die mit einem Kopftuch bekleidet waren, beschrieben.

Haben diese Trickdiebe, egal ob Männer oder Frauen, die Gelegenheit in die Nähe Ihrer Geldbörse zu kommen, gelingt es ihnen mit den unterschiedlichsten Methoden der Ablenkung Geld zu entwenden, ohne dass Sie es merken. Manche fassen mit Daumen und Zeigefinger in das Kleingeldfach Ihres Portmonees um „beim Suchen zu helfen“ und ziehen das Papiergeld, eingeklemmt zwischen Ring- und kleinem Finger, unbemerkt heraus.

Spenden auf der Straße sind unter diesem Aspekt immer mit einem Risiko verbunden. Die Distanz, die sie zu fremden Personen einhalten sollten, wird schon dadurch, dass Sie aufgefordert werden sich in eine Liste einzutragen, nicht eingehalten. In brenzligen Situationen lieber einmal NEIN sagen als Geld verlieren und schnell die Polizei über 110 informieren.

10. Diebstahl aus Einkaufswagen

Sie treiben es im ganzen Land, die Diebe, die sich Supermärkte als ihre Betätigungsfeld auserkoren haben und sie nehmen ihren Opfern etwas aus dem Einkaufswagen, noch bevor diese die Kasse passiert haben.

 

 

Ist doch unsinnig, könnte man meinen, denn die Sachen im Korb sind ohnehin noch nicht bezahlt. Da könnte der Dieb sich gleich im Regal bedienen und dann durch den Kassenbereich mogeln. Stimmt – aber das, was sich da vor kurzem in Staßfurt, Bitterfeld-Wolfen, Walbeck, Gräfenhainichen und gleich dreimal hintereinander in Gardelegen abgespielt hat, zielte auf eine ganz andere Beute. Opfer wurden immer Frauen, die ihre Handtasche im Einkaufskorb ablegten. Sie kennen die Situation. Das ist für Sie vertraute Umgebung, denn der Markt wird von Ihnen schon seit Jahren besucht. Ringsum nur nette Leute. Da geht man schon mal ein paar Schritte vom Einkaufswagen weg, um im Regal den einen oder anderen Artikel zu suchen. Genau auf solche Momente warten Trickdiebe und greifen blitzschnell zu. Da nützt es nichts, dass die Tasche verschlossen ist. In Sekunden ist der Reißverschluss geöffnet und das Portemonnaie entwendet oder sogar die ganze Tasche weg. Manchmal arbeiten die Täter auch im Team. Einer fragt die Kundin wo sich dieser oder jener Artikel befindet und während das potentielle Opfer abgelenkt ist, greift ein Komplize oder eine Komplizin zu. Oft nimmt sich der Dieb sogar die Zeit, die Tasche wieder zu schließen. Die Überraschung kommt für die meisten Opfer an der Kasse, wenn sie bezahlen wollen. Aber nicht nur auf diese Weise kommt schnell mal etwas weg. Verlockend, auch für Gelegenheitsdiebe ist es, wenn das Portemonnaie, das man vorsorglich sogar in der Hand hält, mal schnell am Gemüsestand abgelegt wird. Was noch häufiger passiert; die Geldbörse liegt im Packbereich, bis man die Ware verstaut hat. Portemonnaies mit Bargeld und den EC- oder Kreditkarten sind für Leute mit einem gestörten Verhältnis zum Eigentum Anderer das beliebteste Diebesgut. Sie sollten deshalb immer ein Auge drauf haben.

9. Lautlos durch die Terrassentür

 Die Zahl der Einbrüche in Einfamilienhäuser ist im vergangenen Jahr angestiegen. Im Visier der Täter standen Objekte in Großstädten aber auch besonders in kleineren Gemeinden entlang der Autobahn. Eine Masche, mit der Diebe ins Haus gelangen ist die Aufbohrmethode.

 

 

Eigentlich war es für Familie B. aus dem kleinen Ort nahe der Kreisstadt Burg eine Nacht wie immer. Der 12jährige Thomas verschwand schon kurz nach acht in sein Zimmer, spielte noch kurze Zeit auf seinem Laptop bis er einschlief und seine Eltern legten sich nach dem Krimi gegen 22:00Uhr ins Bett, schließlich mussten beide früh wieder raus zur Arbeit.

Der Morgen verlief auch ganz normal, jedenfalls vom Klingeln des Weckers bis zum fertigen Frühstückskaffee. Als Frau B. ihr Mobiltelefon aufladen wollte, geriet die morgendliche Zeremonie ins Wanken. Das Handy lag nicht mehr in der Küche.

Als sie die Stubentür öffnete, kam ihr eine ungewöhnlich kalte Luft entgegen. Die Gardine wehte und die Terrassentür stand halb auf. Ihr Herz schlug bis zum Hals und der Atem stockte, bevor sie ihrem Mann laut zurief, das Einbrecher im Haus waren. Die Schubladen waren aufgezogen, Papier auf dem Boden verstreut und der Platz an dem der Laptop lag war leer. Die Einbrecher waren offensichtlich durch die Terrassentür gekommen und doch konnten die Breitenaus beim ersten Hinschauen keine Einbruchspuren an der Tür entdecken. Das Rätsel löste die Polizei bei ihrer Tatortarbeit. Die Einbrecher waren mit der sogenannten „Aufbohrmethode“ ins Haus gelangt. Von außen bohrten sie etwas unterhalb des innen befindlichen Türgriffs ein ca. 1 cm großes Loch. Durch dieses Loch führten sie einen besonders gebogenen stabilen Draht, mit dem sie durch geschicktes Manövrieren den Türgriff in eine waagerechte Stellung brachten. Nun brauchten sie die Tür nur noch vorsichtig aufdrücken und schon waren sie im Haus und konnten sich bedienen. Völlig lautlos.

Gegen diese Einbruchmethode kann man sich ganz einfach mit einem abschließbaren Fenstergriff schützen. Das hilft zwar nicht gegen ein Aufhebeln der Tür aber vor Tätern, die sich aufs Aufbohren spezialisiert haben sind Sie sicher – wenn Sie nicht vergessen den Türgriff auch wirklich abzuschließen.

8. Abzocke über DHL-Packstationen

Eine DHL-Packstation in seiner Nähe zu haben ist sehr von Vorteil. Betrüger haben sich allerdings eine Methode einfallen lassen, die den Packstationennutzern richtig ans Geld geht.

 

 

Tolle Sache, dachte sich Herr Gruner, als gleich neben einem Supermarkt in seiner Nähe, eine DHL-Packstation errichtet wurde. Er meldete sich an und verschickte und bekam seit dieser Zeit unkompliziert und ohne Wartezeiten seine Pakete aus dieser neuen Einrichtung von DHL.

Offensichtlich kamen auf diese Idee noch unzählige andere Kunden, denn in einer E-Mail wurde ihm vom DHL-Kundenservice mitgeteilt, dass aufgrund der hohen Nachfrage dauerhaft inaktive Accounts gesperrt werden müssen, um sie für Neukunden frei zu geben. Habe er allerdings die Absicht seinen Account zu behalten, dann brauche er lediglich seine Daten und die PIN einzugeben und die Mail abzusenden.

Genau das tat Herr Gruner und holte sich damit viel Ärger ins Haus. 14 Tage später bekam er von einem Versandhaus eine Rechnung für einen Blue-Ray-Player, den er nie bestellt und nie bekommen hatte. Als Rechnungsempfänger stand sein Name und als Empfangsort eine Packstation in Hessen. Das Paket war dort allerdings von einem Unbekannten abgeholt worden.

Besagte E-Mail war nicht von DHL. Die gut legendierte Aufforderung seine Daten einzugeben diente nur dazu, den Betrügern alles in die Hand zu geben, um Zugriff auf die Packstation zu haben. Mit diesen Zugangsdaten haben sie nun im Internet bei DHL den Adressort der Packstation nach Hessen verlegt, sich  dann bei Versandhäusern Artikel bestellt und diese dort abgeholt. Die Rechnungen für diese Artikel landeten bei dem ahnungslosen DHL-Kunden.

7. Einbrüche in Gartenlauben

Besonders im Herbst und Winter stehen die Gartenlauben in den Kleingartenanlagen im Blickpunkt der Einbrecher. Während der Abwesenheit der Gartenfreunde sinkt das Risiko erwischt zu werden für die Täter deutlich. Die Einbrecher suchen sich Gelegenheiten, bei denen ein Eindringen relativ leicht möglich ist. Aber einige Tätergruppen schrecken auch vor brachialer Gewalt nicht zurück.

 

 

In Magdeburg ermittelte die Kriminalpolizei im vergangenen Jahr einen Täter, der im Alleingang über 300 Lauben aufgebrochen hatte. Auch wenn dieser Täter für einige Zeit aus dem Verkehr gezogen wurde, gibt es noch genügen Andere, die mit derselben Absicht durch Gartenanlagen ziehen. In Genthin brachen Unbekannte in einer Nacht sechs Lauben auf, im Bördelandkreis erlebten Kleingärtner vor Weihnachten böse Überraschungen und ähnlich sieht das Bild in fast allen Gartenanlagen Sachsen-Anhalts aus. Auch wenn es keine einhundertprozentige Sicherheit gibt, kann man viel tun, um es den Einbrechern schwer zu machen. Das Argument vieler Laubenbesitzer, dass der Schaden am Gebäude nur größer wird, wenn gute Sicherheitstechnik ein brachiales Vorgehen des Einbrechers herausfordert, trifft nur in Einzelfällen zu. Meist meiden Einbrecher massiv gesicherte Gebäude und schauen sich lieber beim Nachbarn um, der ihnen einen leichten Zugang ermöglicht.

Bewahren Sie wertintensive Gegenstände im Winter nicht in Ihrer Laube auf. Fenster sollten Sie mit massiven Fensterläden oder Tafeln, die von innen verschraubt werden sichern. Achten Sie darauf, dass Türen gegen Aushebeln gesichert sind. Türschlösser sollten grundsätzlich Einsteckschlösses mit geschütztem Schließzylinder sein. Das Winkelschließblech muss massiv befestigt werden. Bei Mauerwerk mit Mauerankern, bei Holz mit Langschließblech und Holzschrauben. Keine Zweitschlüssel im Außenbereich deponieren und Werkzeuge und Gartengeräte verschließen, da diese ideal als Einbruchswerkzeug verwendet werden können. Tauschen Sie mit den Gartennachbarn Adresse und Telefonnummern aus, um sich für den Fall eines Einbruchs gegenseitig schnell informieren zu können. Bei Kontrollgängen im Winter, die auch nach Absprache mit anderen Spartenmitgliedern erfolgen können, sollten Sie auf ungewöhnliche Änderungen achten, fremde Personen nach dem Grund ihres Aufenthaltes fragen und bei verdächtigen Sachverhalten Personenbeschreibungen und Kennzeichen von Fahrzeugen notieren. Beim Antreffen von Tätern oder dem Erkennen einer Notsituation informieren Sie möglichst aus sicherer Entfernung die Polizei über 110.

6 Knallerei zum Jahreswechsel …

Die Feuerwehr hat erhöhte Einsatzbereitschaft, Polizisten machen verstärkten Dienst, die Notaufnahmen in den Krankenhäusern haben jede Menge zu tun und das alles, weil in überschwänglicher Festtagslaune leichtsinnig mit Feuerwerkskörpern umgegangen wird.

 

 

Was in der Silvesternacht seinen Höhepunkt findet, kündigt sich mit lautem Krachen meist schon eine Woche vorher an. Der Verkauf der Feuerwerkskörper ist klar geregelt. Es gibt sie vom 29. bis 31.12.2015. Verkauft werden sie nur in dafür zugelassenen Geschäften. Wer sich mit Feuerwerkskörpern eindecken will sollte darauf achten, dass er nur in Deutschland zugelassene Produkte erwirbt. Diese sind mit dem Aufdruck „BAM-FI-…“ oder BAM-FII-…“versehen. Bei der Klasse I handelt es sich um Feuerwerksspielwaren (z.B. Tischfeuerwerke), die ganzjährig ohne Altersbegrenzung verkauft und benutzt werden dürfen. Kleinfeuerwerke der Klasse IIdürfen nur an Personen über 18 Jahrenabgegeben und auch nur von ihnen benutzt werden. Werden Personen unter 18 Jahren mit Feuerwerkskörper angetroffen, können diese sichergestellt und eingezogen werden. Verwenden darf man Pyrotechnik der Klasse II nur in der Zeit vom 31.12.2010, 00.00 Uhr bis zum 01.01.2010, 24.00 Uhr. Aber selbst in dieser Zeit ist es untersagt, Feuerwerkskörper in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern und Kinder- oder Altenheimen zu entzünden. Knallt jemand vor der Zeit oder am verkehrten Ort, kann das mit einem Bußgeld, in schweren Fällen bis zu 10000 €, geahndet werden.

Gewarnt wird vor dem Kauf ausländischer pyrotechnischer Erzeugnisse, die nicht zugelassen sind. Ungenügende Verzögerungszeiten oder große Splitterwirkung führen leicht zu gefährlichen Verletzungen. Noch größer sind die Gefahren bei selbstgebauten Knallkörpern. Wer das tut, kommt mit dem Sprengstoffgesetz in Konflikt und kann mit empfindlichen Strafen rechnen.

Kriminell wird es auch, wenn andere Personen durch Feuerwerkskörper verletzt werden. Das kann, je nach Begleitumständen von einer fahrlässigen bis zu einer gefährlichen, schweren Körperverletzung gehen und da warten neben der Strafe auch noch erhebliche zivilrechtliche Forderungen auf den Verursacher.

Balkone sind keine Abschussrampen für Raketen. Nutzen Sie dafür Flaschen, die einen festen Stand haben. Beachten Sie auch die Windverhältnisse. Wenn sie jetzt noch in der Silvesternacht Ihre Fenster geschlossen halten und Knallkörper nicht in der Hosentasche transportieren, dann kann eigentlich einem fröhlichen Rutsch ins neue Jahr nichts mehr im Wege stehen.

5. Die Spendenfalle

Es tut gut, wenn man hin und wieder eine Spende für eine guten Zweck stiftet. Ärgerlich ist es aber, wenn das Geld an Leute geht, die alles andere damit vorhaben, nur nichts Wohltätiges.

 

 

Sammler, die angeblich für ein kirchliches Krankenhaus und die Caritas-Altenpflege unterwegs waren, füllten ihre Spendenbüchsen, ohne von den Einrichtungen dafür beauftragt worden zu sein. Als Feuerwehrleute verkleidet sammelten andere in Fußgängerpassagen und durch Klingeln an Haustüren Spenden für eine Stiftung. Wer es ganz genau wissen wollte, dem erklärten sie, dass das Geld für ein neuartiges Handy-Ortungssystem für in Not geratene Menschen verwendet werden würde. Sogar als Mönch verkleidet und mit einem reichhaltigen Wortschatz ausgestattet kassierte ein falscher „Bruder Michael“ bei diversen Geschäftsleuten eine stattliche Summe.

Spenden sind notwendig um bestehende Not zu lindern, darum ist es wichtig für Spender, sich bewusst zu entscheiden, für welchen Zweck, für welche Organisation sie spenden. Grundsätzlich gilt: Spenden sind freiwillige Gaben ohne Gegenleistung, zu denen Spender weder überredet noch genötigt werden dürfen.

Spendenwillige sollten sich vor einer Spende informieren. Sie können sich an dem „Spendensiegel“ des Deutschen Zentralinstitutes für Soziale Fragen (DZI) orientieren. Dieses Siegel wird auf Antrag an humanitäre und karitative Hilfsorganisationen vergeben, die sachlich werben, bei denen die Bilanzen stimmen und deren Verwaltungskosten angemessen sind.

Das aktuelle Spendensiegel-Bulletin kann in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentralen eingesehen werden oder ist über die Internet-Adresse des DZI (www.dzi.de) abrufbar.

– Bei Bargeldsammlungen auf der Straße oder an der Haustür heißt es in Sachsen-Anhalt aufgepasst. In unserem Bundesland gibt es kein spezielles Sammlungsgesetz, d.h. Sammlungen bedürfen keiner Anmeldung oder behördlicher Genehmigung, selbst nicht verplombte Dosen können verwendet werden. Damit besteht kein Schutz vor missbräuchlichen Sammelaktivitäten.

– Vorsicht ist geboten, wenn mit der Spende gleich ein Vertrag über eine Fördermitgliedschaft unterschrieben werden soll. Auch hier gilt es, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und nichts ungeprüft sofort an der Haustür zu unterschreiben, denn meist bindet man sich langfristig.

– Lassen Sie sich von Spendensammlern den Ausweis zeigen, hinterfragen Sie ihr Anliegen. Wenn Ihnen die Situation suspekt vorkommt oder Sie offensichtlich einen Betrüger zu erkennen glauben, informieren sie die Polizei per 110.

4. Langfinger auf dem Weihnachtsmarkt

So sicher, wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit das große Einkaufen beginnt, nimmt auch jährlich die Aktivität der Trickdiebe zu. Wer die Tricks kennt, kann sich wirkungsvoll davor schützen.

 

 

Je mehr Geld und Kreditkarten die Leute in den Taschen haben und je dichter das Gedränge ist, umso mehr Taschendiebe tauchen auf. Bevorzugtes Diebesgut sind Portemonnaie und Brieftaschen. Die meisten Opfer sind Frauen. Die Methoden der Täter sind unterschiedlich. Gearbeitet, wenn man das überhaupt so bezeichnen kann, wird meistens im Team. Ein Taschendieb braucht Komplizen, die das Opfer während der Tat ablenken.

Die beliebtesten Methoden:

  • „Oh Verzeihung“

Im Gedränge werden Sie „versehentlich“ angerempelt.

Auf der Treppe werden Sie von eiligen Passanten kurz „in die Mitte“ genommen.

Beim Einsteigen in den Bus stolpert Ihr Vordermann, er bückt sich, oder bleibt plötzlich stehen. Während Sie nach Halt suchen oder auflaufen und abgelenkt sind, greift ein Komplize in Ihre Tasche.

  • „Wo finde ich diese Straße?“

Fremde fragen Sie nach dem Weg und halten Ihnen einen Stadtplan vor. Während Sie sich orientieren und abgelenkt sind, plündern andere Ihre Hand- oder Umhängetasche.

  • „Können Sie wechseln?“

Ein Fremder bittet Sie, eine größere Münze zu wechseln. Wenn Sie das Münzfach Ihrer Börse öffnen, lenkt er Sie ab, etwa weil er seine Münze in Ihr Portemonnaie wirft, und stiehlt dabei die Geldscheine.

  • „Das ist mir aber unangenehm“

Sie werden „versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert, beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet die Geldbörse aus Ihrer Tasche.

 

Bewahren Sie Geld, Kreditkarten oder Papiere möglichst in verschlossenen Innentaschen Ihrer Kleidung auf. Die Gesäßtasche bei der Herrenjeans ist ein denkbar ungeeigneter Aufbewahrungsort. Brustbeutel eignen sich besonders gut, weil die Taschendiebe keinen direkten Zugriff haben. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Handtasche stets geschlossen ist und klemmen Sie sie möglichst unter den Arm. Ein Portemonnaie gehört nicht in Ihren Rucksack. Sie sollten auch nie die Handtasche oder Geldbörse auf den Verkaufstresen legen oder beim Trinken am Glühweinstand neben sich auf die Bank oder den Tisch stellen. Nehmen Sie zu Ihren Einkäufen grundsätzlich nur soviel Bargeld mit, wie Sie voraussichtlich an diesem Tag benötigen.

3. Kennzeichenklau

Sie kümmern sich nicht um den PKW-Typ, ihnen ist es egal ob alt oder neu und sie tun es überall, ob in großen Städten oder wie unlängst in Arendsee, Wittenberg, Roßla und dem kleinen Örtchen Nudersdorf. Kennzeichendiebe können demnächst auch vor Ihrem Auto auftauchen.

 

 

Kfz-Kennzeichen hat jeder an seinem Auto – aber dass diese Kennzeichen auch ein begehrtes Objekt von Dieben sind, ahnt kaum jemand. 2014 wurden in Sachsen-Anhalt 3.167 Kennzeichen gestohlen. Und dabei mussten sich die Täter nicht einmal sonderlich anstrengen. Jeder, der schon einmal sein Kennzeichen gewechselt hat weiß, dass nur ein paar Handgriffe notwendig sind, um die Kennzeichentafel mühelos heraus zu ziehen. Eine Sache von Sekunden und deshalb für die Täter mit relativ geringem Risiko verbunden. Betroffen sind hauptsächlich Fahrzeuge, die nachts auf der Straße oder größeren Parkplätzen parken. Dort wiederum meist die Autos, die schlecht ausgeleuchtet oder von Häusern ungünstig einzusehen sind. Die Kennzeichen des Wagens aus Nudersdorf wurden übrigens von den Tätern an ein anderes Fahrzeug im benachbarten Reinsdorf angebaut. Mit den dort gestohlenen Tafeln sind sie dann unterwegs gewesen. Fremde Kennzeichen werden zum Begehen von Straftaten benutzt. Ganz vorn steht dabei der Tankbetrug. Die Täter rüsten ihren PKW mit den gestohlenen Nummernschildern aus, fahren zur nächsten Tankstelle, tanken voll und verschwinden, ohne zu bezahlen. Auf den Bildern der Überwachungskameras taucht dann das Kennzeichen des Bestohlenen auf und für den ist damit der Ärger vorprogrammiert. Hat er zu diesem Zeitpunkt den Diebstahl noch nicht bemerkt oder wurden seine Kennzeichen an ein artgleiches Fahrzeug angebaut, gerät er ins Fadenkreuz der Polizei. Wenn Ihnen die Kennzeichen gestohlen wurden, erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei und beantragen Sie ein neues Kennzeichen. Da sind bei der Zulassungsstelle knappe 40€ fällig und die Kennzeichentafeln kosten auch runde 35€. Geld, das man sparen kann, wenn die Kennzeichen angeschraubt werden. Aber bitte nicht mit Karosserieschrauben. Die kann jeder leicht herausdrehen. Befestigen Sie die Nummernschilder mit Maschinenschrauben, die auf der Innenseite mit einer selbstsichernden Mutter versehen sind. Da wird sich jeder Dieb nach 30 Sekunden vergeblichen Schraubens entschließen, doch lieber das ungesicherte Kennzeichen des Nachbarn zu stehlen.

2. Verhängnisvolle Anrufe

Der Anruf eines nahen Verwandten oder eines guten Freundes kann Abwechslung in das Leben alleinstehender Menschen bringen. Eine Frau aus Wittenberg war allerdings nach einem solchen Anruf um mehrere Tausend Euro ärmer. In Weißenfels wäre  eine Seniorin fast 20.000 EURO los gewesen, wenn nicht in letzter Minute eine Bankangestellte richtig gehandelt hätte.

 

 

Jeder hat schon davon gehört und doch machen Betrüger immer wieder mit dem „Enkeltrick“ reiche Beute. Die 84jährige aus Wittenberg glaubte an die Notlage, die ihr per Telefon geschildert wurde, hob das Geld ab und übergab es einer Komplizin des Anrufers.

Diese Betrugsanrufe beginnen meist mit einem „Hallo ich bin’s“. Der Angerufene, dem es meist peinlich ist, dass er nicht gleich die Stimme eines nahen Verwandten oder Freundes erkennt, ratet dann und gibt einen Namen preis. Mit dieser falschen Identität schildert der Anrufer dann eine Notlage und bitte darum, ihm kurzfristig Geld zu leihen. Die Legenden sind dabei sehr unterschiedlich. Oft geht es um einen Autokauf. In anderen Fällen wird eine Kaution für einen Wohnungswechsel fällig oder die kaputte Waschmaschine muss schnell ersetzt werden. Ganz übel ist es, wenn eine Notsituation vorgetäuscht wird und der vermeintliche Enkel mitteilt, dass er in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt ist, er vor Ort die Abschleppkosten zahlen muss und dann noch eine Kaution, damit er nicht inhaftiert wird. Der Frau aus Weißenfels hatte der Anrufer sogar ein Taxi geschickt, um 3500 EURO von der Bank abzuholen. Mit dem Geld zuhause angekommen erhielt sie einen erneuten Anruf und die Bitte, weitere 17.000 EURO zu holen. Diesmal verwies die Bankangestellte auf die Betrugsmasche und der Schaden konnte vermieden werden.

Um nicht auf den „Enkeltrick“ herein zu fallen, fragen Sie Fakten ab, die ein fremder Anrufer nicht wissen kann, z.B. „Wie heißt Mutti mit dem Vornamen?“ – oder fragen sie einfach „Kevin bist Du’s“ – und überraschen dann den Anrufer der „Ja!“ sagt mit einem „Ich kenne keinen Kevin!“ – bevor Sie auflegen. Rufen Sie Ihren Verwandten oder Bekannten unter der Ihnen bekannten Telefonnummer an. Wenn Sie ihn nicht erreichen, sprechen Sie mit einem Freund oder Nachbarn über das Telefonat. Geben Sie nie Geld an eine unbekannte Person heraus.

1. Betrügerische Fahrzeuganbieter

Sie tummeln sich im Internet genau so, wie im Anzeigen- markt der Zeitungen, die Betrüger, die versuchen Ihnen gegen Vorkasse Fahrzeuge zu verkaufen und dann nicht liefern. Die oft verlockenden Angebote lassen viele Käufer in eine Falle tappen. Aufgepasst hat eine Leserin aus Losse in der Altmark. Sie wurde skeptisch, recher- chierte und entging so der Masche eines vermeintlichen Betrügers.

 

 

Auf den ersten Blick ist nicht immer zu erkennen, ob eine Anzeige in der Zeitung oder im Internet seriös ist. Hier zu selektieren und vermeintliche Betrugsanzeigen erst gar nicht zu veröffentlichen, ist für die Anzeigenredaktionen unmöglich. Unsere Leserin interes-sierte sich für einen Traktor, der per Annonce angeboten wurde. Über E-Mail bekam sie Kontakt zu dem Anbieter, der erklärte, dass er für eine polnische Firma Fahrzeuge vertreibe. Für die Lieferung nach Deutschland wurde eine Vorkasse von 50% des Verkaufspreises verlangt. Eine telefonische Nachfrage bei dem polnischen Unternehmen ergab, dass der Anbieter dort nicht bekannt ist. Richtig gehandelt und viel Geld gespart! Zahlungen für derartige Geschäfte laufen in der Regel nicht als Überweisung auf ein Konto, sondern als Geldtransfer über die Westen Union Bank oder durch MoneyGram. Das sind durchaus legale Methoden. Der Haken dabei; das Geld wird an eine bestimmte Person, in der Regel im Ausland gesendet. Diese Person kann dort bei einer Außenstelle oder einem Agenten das transferierte Geld abholen und damit verschwin- den, ohne dass die tatsächliche Identität feststeht.

Um beim Kauf nicht auf Betrüger hereinzufallen empfehle ich Ihnen nach dem Erstkontakt auf folgende Dinge zu achten:

– Genaue Postanschrift des Geschäftssitzes (Straße /Nr.)

– Verständliche Geschäftsbe-dingungen – Ausführliche Infos zur Vertragsabwicklung, von Übergabe bis Zahlungsart – Hinweis auf Widerrufsrecht – Hinweis auf Gerichtsstand in Deutschland, bei ausländischen Verkäufern.

 

Recherchieren Sie im Internet zum Anbieter. Bei Serienbe- trügern und unseriösen Firmen finden Sie häufig Hinweise auf kriminelle Praktiken. Um an ihr Geld zu kommen fordern diese Leute schon mal einen Vorschuss für angeblich notwendige Zahlungen beim ZOLL, für Transportkosten, als sogenannte Sicherheitsleistung oder wie in unserem Fall einfach mal so 50% des Preises.

Wenn Sie auf der sicheren Seite sein wollen, dann leisten Sie nie Vorauszahlungen. Erstatten Sie auch bei Betrugsversuch eine Anzeige bei der Polizei.